Hamburg: 17.000 gegen die AfD

Gestern, am 16.1. waren in Hamburg über 17.000 Menschen auf der Straße, um gegen eine AfD-Veranstaltung mit Alice Weidel im Rathaus zu protestieren. Die Hamburger Innenstadt war voll mit Demonstrant*innen, „Ganz Hamburg hasst die AfD!“-Sprechchöre überall zu hören.

von Jan Hagel, Hamburg

Es ist beeindruckend, dass an einem Donnerstag so viele gegen die faschistische, rassistische und sexistische Partei auf die Straße gehen. Bei vielen anderen AfD-Veranstaltungen im Rathaus gibt es nur Kundgebungen um die Ecke am Jungfernstieg, die von der Polizei streng bewacht werden, damit die AfD-Anhänger*innen auch ganz sicher nichts vom Protest mitbekommen. Auch dieses Mal war es wegen der starken Polizeikräfte und der strategischen Lage des Rathauses nicht möglich, die AfD-Veranstaltung zu verhindern, aber die große Demo hat ein klares und unübersehbares Zeichen gesetzt.

Wegen der starken Polizeikräfte und der strategischen Lage des Rathauses war nicht möglich, die AfD-Veranstaltung zu verhindern, aber die große Demo hat ein klares und unübersehbares Zeichen gesetzt.

Die Atmosphäre in weiten Teilen des Demozugs erinnerte an die Großdemos im Februar 2024 – viele Menschen, aber wenig politische Äußerungen über die reine Ablehnung der AfD hinaus. Staatlicher Rassismus und die Politik von Friedrich Merz’ Union und den ehemaligen Ampelparteien, die den Rechtsruck über die letzten Jahre mitgemacht haben wurden kaum kritisiert. Das müsste sich in Zukunft ändern, damit eine Bewegung von unten den Rechtsruck wirkungsvoll bekämpfen kann.