Russland: Linke in Gefahr?

Angesichts der massenhaften Verarmung in Folge der Krise arbeiten Polizei und rechte Schläger Hand in Hand.


 

Bericht von Sozialistischer Widerstand (CWI Russland) – Stadtorganisation Jaroslawl

Nach Informationen, die wir aus Quellen erhalten haben, die den Sicherheitsorganen nahestehen, wird in Jaroslawl eine Serie von Überfällen auf AktivistInnen linker Organisationen vorbereitet. Als mögliche Opfer werden genannt: Iwan Owsjannikow (Sozialistischer Widerstand), Alexej Shepowalow (KPRF, Widerstandskomitee Tutajew), Konstantin Charitonow (Sozialistische Bewegung „Vorwärts“) und aktive AnarchistInnen.

Nach den vorliegenden Angaben wurde den MitarbeiterInnen der Jaroslawler Polizei die Anweisung gegeben, den Fakten nicht nachzugehen, die aus den Anzeigen der Opfer hervorgehen sollten. Falls diese Information der Wahrheit entsprechen sollte, dann ist es offensichtlich, dass hinter den Überfällen, die gerade anscheinend vorbereitet werden, staatliche Strukturen stehen, die den „Kampf gegen den Extremismus“ betreiben.

Es ist zu vermuten, dass die Ausführenden des Befehls Mitglieder der regierungstreuen Jugendorganisationen oder nationalistische Gruppierungen sein werden. Das letzte Mal haben in Jaroslawl derartige Geschehnisse im Frühjahr 2007 stattgefunden, als zuerst von Neonazis und dann von Leuten der Organisation „Nashi“ [putintreue Jugendorganisation] Überfälle auf Iwan Owsjannikow, ein Mitglied der Jaroslawler Stadtorganisation von „Sozialistischer Widerstand“, ausgeführt wurden. In beiden Fällen wurden von den Sicherheitsorganen keinerlei Maßnahmen unternommen, den Geschehnissen nachzugehen. Momentan können wir natürlich nicht für die Richtigkeit der zu uns gelangten Informationen garantieren. Aber vor dem Hintergrund des massenhaften Terrors, der in den letzten Monaten gegen ArbeiterInnen, Linke und AktivistInnen der sozialen Bewegung ausgelöst wurde, erscheint die Information mehr als glaubwürdig. Wenn sie sich erhärten sollte, dann fällt die Schuld an den Überfällen auf die Repressivorgane des Staates. Wir bitten alle interessierten Personen und Organisationen, diese Nachricht weiterzuverbreiten.

Anmerkung der Redaktion von sozialismus.info: Wir haben die Botschaft der Russischen Föderation über die Veröffentlichung dieser Nachricht auf unserer Website in Kenntnis gesetzt.