Elfenbeinküste: Erfolgreicher Kampf gegen Preissteigerungen

Die massiven Preissteigerungen bei elementaren Lebensgütern im letzen Jahr sind ein internationales Phänomen. Die Menschen der Elfenbeinküste haben jetzt bewiesen, dass ein Kampf dagegen möglich ist und erfolgreich sein kann.


 

von Jan Rybak, Sozialistische LinksPartei (CWI Österreich)

Hunderttausende, überwiegend Frauen demonstrierten in den Straßen der Hauptstadt Abidjan gegen die massiven Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Treibstoff. Die Polizei griff brutal ein. Sie setzte Tränengas und Schlagstöcke ein. Immer wieder wurde auf die DemonstrantInnen geschossen. Die Folge der staatlichen Repression war eine Tote und über zehn schwer Verletzte. Die DemonstrantInnen wehrten sich mit brennenden Reifen und Appellen an die Polizisten sich ihnen anzuschließen, sie seien ja ebenfalls von den Preissteigerungen betroffen. Nach dem zweiten Tag der Massenproteste war Präsident Gbagbo zum Rückzieher gezwungen.

Hunger ist in Folge der Preissteigerungen an der Tagesordnung. Die Leiterin des Welternährungsprogramms Josette Sheeran spricht in diesem Zusammenhang von einer neuen Qualität des Hungers: „Wir sehen mehr Hunger in den Städten als jemals zuvor. Wir sehen sehr oft, dass obwohl in den Regalen genug Essen steht, die Menschen hungern, weil sie es sich nicht mehr leisten können.“

Proteste dieser Art häufen sich in ganz Afrika. In Ländern wie Kamerun, Burkina Faso und Senegal kam es in den letzten Wochen zu ähnlichen Bewegungen der Massen gegen die Preissteigerungen. In der Elfenbeinküste war Präsident Gbagbo gezwungen die Polizei zurück zu ziehen und eine Senkung der Preise für Grundnahrungsmittel und Treibstoffe durchzusetzen.

Die Armen der Elfenbeinküste haben eine großen Sieg errungen. Er wird ihr Selbstvertrauen steigern und den Weg zu neuen Protesten und Bewegungen ebnen. I