Verbot der Gendersprache in Bayern

Leider kein Aprilscherz: Seit dem 1. April sind mehrgeschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt für die Verwaltung, an Schulen und Hochschulen in Bayern ausdrücklich unzulässig. Neben offiziellen Schreiben und Internetseiten, gilt das Verbot auch für Elternbriefe, Schulbücher, Unterrichtsmaterialien, Arbeitsblätter usw.
Beamt*innen drohen bei Verstoß Konsequenzen, die im Einzelfall bestimmt werden. Das Genderverbot kann also dazu genutzt werden, kritische und linke Kolleg*innen unter Druck zu setzen. Es ist eine Steilvorlage für Repression und Diskriminierung von queeren Schüler*innen, Student*innen und Kolleg*innen. Die bayerische Staatsregierung wolle keine „ideologisch geprägte“ Sprache, bedient sich im gleichen Atemzug jedoch antifeministischer Ideologie. Verbote von gendergerechter Sprache – unabhängig davon, welche Gründe einzelne Menschen haben, das Gendern abzulehnen – stärken rechte Kräfte und Ideologie. Sie dienen als Türöffner für weitere Angriffe auf queere und feministische Rechte. Es ist notwendig, dass Feminist*innen, Linke und Gewerkschaften aufklären und Gegenöffentlichkeit schaffen.

Foto: Foto: Coyote III, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons