4000 in Lützerath gegen den Braunkohle-Wahnsinn

This is what „Braunkohleausstieg“ looks like: Der letzte Grundeigentümer von Lützerath, Eckardt Heukamp, hat nach einer gerichtlichen Niederlage seinen Hof an RWE verkaufen müssen. Der Energiekonzern hat nun freie Bahn, den Braunkohle-Tagebau zu erweitern.

Von einem Aktivist aus Köln

Nach deutschem Recht kann eine Enteignung durchgeführt werden, wenn sie dem Gemeinwohl dient. Es ist deshalb skandalös, dass Eckardt und nicht RWE enteignet wird! Braunkohleabbau ist ökologischer Wahnsinn. Waldbrände, Flutkatastrophen, Dürren – Die Folgen der Emissionen dieser dreckigen Energiequelle erschweren das Leben in vielen Regionen der Erde bereits heute spürbar, auch hier.

Gegen diese Politik sind am 23. April 4000 Menschen laut und kämpferisch in Lützerath auf die Straße gegangen. Unter den aus verschiedenen Städten mobilisierten Klima-Aktivist*innen waren auch ROSA-Aktivist*innen und SAV-Mitglieder aus Bremerhaven und Köln angereist. Wir alle sind solidarisch mit Eckardt und all denen, die von den Kohle-Konzernen vertrieben wurden (im rheinischen Braunkohlerevier werden das bis 2038 45.000 Menschen sein!), und für einen sofortigen Stopp von Braunkohleabbau und Kohleverstromung.

Wie können wir uns auf eine Regierung verlassen, den Frieden in der Ukraine mitzugestalten, wenn sie die Häuser und Dörfer in ihrem eigenen Land für fossile Energien zerstören? Sie zerstören diese Dörfer für fossile Energien, die auch den Krieg gegen mein Land finanzieren.

Aus der Rede von Ilyess El Kortbi von Fridays For Future Ukraine

Es wird weiteren Widerstand geben. Im rheinischen Braunkohlerevier wird um unsere Zukunft gekämpft, um die Einhaltung der 1,5°C-Grenze. Es ist ein Kampf zwischen Konzernen wie RWE auf der einen und der arbeitenden Bevölkerung der Region und weltweit auf der anderen Seite. Diesen Klassenkampf müssen wir weiterführen – und gewinnen, wenn wir eine lebenswerte Zukunft haben wollen.

Die Klimakatastrophe ist jetzt schon so schlimm, dass unsere Verbündeten in Mexiko um Wasser zum Leben kämpfen müssen. Und hier, wo die Katastrophe produziert wird, soll noch nicht einmal das Pariser Abkommen eingehalten werden. Nicht mit uns! Solange Profite über Menschen stehen, werden wir blockieren.“

Zora Fotidou von Lützerath Lebt! bei der Abschlusskundgebung