Kasachstan – immer weiter Richtung Diktatur!

Veranstaltung von Linksjugend und der LINKEN in Aachen


 

Am 5. Oktober lud, auf Initiative von SAV-Mitgliedern, die Aachener Linksjugend und DIE LINKE zu einer Veranstaltung zum Ölarbeiterstreik in Kasachstan ein, die mit über 25 Leuten gut besucht war. Dort berichtete Ainur Kurmanov, CWI-Mitglied und Vorsitzender der "Sozialistischen Bewegung Kasachstan" (eine neue Partei, die vom CWI unterstützt wird) über die aktuelle Lage.

von Caro Hänel, Aachen

Zwei Tage vorher sprach Ainur auf Einladung des irischen Sozialisten und Europaabgeordneten Paul Murphy (der die Streikenden im Juli besucht hatte) im Europaparlament, um die Anliegen der Streikenden zu verbreiten.

Der seit dem Zusammenbruch des Stalinismus bedeutendste Streik auf ex-sowjetischem Territorium hält nun schon über vier Monate an und hat ein enormes politisches Niveau erreicht. Die Streikenden stellen sich gegen das Regime, viele stellen die Eigentumsverhältnisse in Frage und fordern beispielsweise eine Vergesellschaftung der Ölindustrie.

Je mehr Ainur berichtete, desto deutlicher zeigte sich, wie weitgehend isoliert die Streikenden in einem höchst repressiven Staat sind. ArbeiterInnen wurden massenhaft entlassen, weggesperrt, entführt, es gab sogar Morde. Ein Gewerkschaftsführer wurde erschossen, nachdem er sich als unbestechlich entpuppt hatte. In vielen weiteren Beispielen machte Ainur unmissverständlich die Brutalität des Regimes deutlich. Auf den Einladungsflyern von LINKE und Linksjugend wurde die Frage gestellt, ob sich Kasachstan zu einer Diktatur entwickelt – nach der Veranstaltung war klar, dass der Weg längst eingeschlagen ist.

Dagegen wurden den kasachischen AktivistInnen schon viele Solidaritätsschreiben geschickt, auch von der LINKEN und der Linksjugend in Aachen. Eine Teilnehmerin machte in einem Beitrag deutlich, wie wichtig internationale Solidarität im Klassenkampf ist und berichtete vom CFM-Streik in Berlin, woraufhin 17 TeilnehmerInnen eine Solidaritätserklärung unterzeichneten. Und am Ende wurde Solidarität noch mal ganz praktisch – wie man auf dem Foto sehen kann, aber auch daran, dass 240 Euro für den Widerstand in Kasachstan gesammelt wurden.