Slowenien: Studierende auf den Barrikaden

Kampf gegen Billigjobs führt zu Angriffen auf das Parlamentsgebäude


 

10.000 Studierende und SchülerInnen protestierten am 19. Mai in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Eine Demonstration begann am Prešerenplatz. Von dort zogen Studierende zum slowenischen Parlament und beschädigten die Fassade mit Eiern, Steinen und Flaschen. Die Plenarsitzung im Parlament wurde unterbrochen.

von www.socialistworld.net, Webseite des Komitees für eine Arbeiterinternationale

Die Regierung will steuerbegünstigte Studi-Jobs abschaffen und ihnen Arbeitsplätze zu wesentlich schlechteren Bedingungen aufzwingen. Wie beim Plan der Regierung, der die „Mini-Jobs“ betrifft, dürfen Studierende dann nur noch 14 Wochenstunden arbeiten und ihre Löhne würden auf höchstens acht Euro die Stunde (Minimum: 3,50 €) begrenzt. Diese „Mini-Job“-Bedingungen würden dann für Studierende, SchülerInnen, Arbeitslose und RentnerInnen gleichermaßen gelten.

Bislang arbeiten über ein Drittel der Studierenden mehr als die geplanten 14 Wochenstunden Höchstarbeitszeit. Staatliche Zuschüsse für Studierende sind viel zu gering, um es Studierenden zu ermöglichen, ihr Leben eigenständig zu bestreiten. Da ist es dann mehr als zynisch, wenn die Regierung argumentiert, die Studierenden sollten sich mehr auf ihr Studium konzentrieren!

Die Agentur Associated Press berichtet, dass Katja Soba, eine Sprecherin der Studierenden, sagte, Studierende hätten das Recht ihr Geld zu verdienen, um Steuern zu bezahlen. Sie sagte, dass Politiker „Sex, drugs and rock ’n’ roll hatten (als sie jung waren). Wir werden Mini-Jjobs haben und Schulden bezahlen müssen.“

Ein Videomitschnitt von den Protesten findet sich unter http://www.youtube.com/watch?v=CN8ZevN6yYw