Polizei gegen AntifaschistInnen in Münster

Aufmarsch von 250 Nazis gegen 7000 Gegendemonstranten gewaltätig durchgesetzt


 

von Attila Ambush

Am 3.3. organisierten die sogenannten Freien Kameradschaften um den nach eigener Aussage "bekennenden Nationalsozialisten" Sascha Krolzig aus dem westfälischen Hamm eine rechtsradikale Kundgebung in Münster, in der die Neonazis ihre volksverhetzenden und antisemitischen Gedanken unverhohlen auf die Straßen zu bringen versuchten. Dem Aufruf der Kameradschaften folgten lediglich 250 Neonazis, die Gegendemonstration brachte jedoch an die 7000 Menschen auf die Beine, die sich kreativ und entschlossen den Faschisten entgegenstellten und für ein ähnliches Disaster bei den Nazis sorgen wollten, wie es bereits 2006, als der letzte Naziaufmarsch in Münster stattfand, geschah. Damals waren die Nazis nur wenige Meter vorangekommen, bevor ihr Aufmarsch erfolgreich blockiert und somit verhindert wurde.

Das ist eure Meinungsfreiheit?

Auch diesesmal standen die Chancen gut, den Nazis zu beweisen, das sie weder in Münster, noch anderswo erwünscht sind. Die Polizeitruppen um den grünen Präsidenten Hubert Wimber haben dieser Hoffnung jedoch zunichte gemacht. Mit brutaler Polizeigewalt wurde der Aufmarsch des kläglichen Haufens von Neonazis mithilfe von Pfefferspray, Wasserwerfern und Schlagstöcken durchgeprügelt. Diese angebliche Einforderung der "Meinungsfreiheit", wie derartige Gewaltexzesse immer wieder gerne von den Behörden begründet werden, ging soweit, das ein Gegendemonstrant von Polizisten derart zusammengeschlagen wurde, das er mit einem Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma auf die Intensivstation eingeliefert werden musste. Natürlich stellt sich wie immer die Frage, wieso eine Neonazidemonstration gewaltsam durchgesetzt wird, wenn mehrere tausend Menschen und eine ganze Stadt eindrucksvoll beweisen, das sie eben jene nicht sehen wollen? Neonazis, die früher und heute bewiesen und immeroch beweisen, wie sehr sie auf Meinungsfreiheit und Demokratie spucken, verschanzen sich erfolgreich hinter staatlichen Institutionen wie Gerichten und der Polizei, um ihr braunes Gedankengut erfolgreich auf die Straße bringen zu können.

Demütigung als Waffe der Polizei

Ingrid Remmers, Parlarmenatriern der Linkspartei, wurde aufgrund der Vorwurfs, eine Polizeibeamtin geschlagen zu haben, festgenommen und auf das Polizeipräsidium gebracht. Nicht nur, das sich schon in der Vergangenheit oft genug herausgestellt hat, das solche Vorwürfe stets an den Haaren herbeigezogen sind, um ein gewalttätiges Handeln seitens der Polizei zu rechtfertigen, wurde die Frau auf der Polizeiwache gezwungen, sich Nackt auszuziehen, mit der sinnfreien Begründung, sie könne sich mit dem BH in der Zelle erhängen. Derartiges Verhalten seitens der Polizei ist typisch und zielt auf die Demütigung und Verunsicherung der Personen ab. Leider erreichen Berichte über diese Maßnahmen, die den ein oder anderen möglicherweise an Zeiten erinnern werden, die man in Deutschland gerne hinter sich gelassen haben möchte, nur selten eine breite Schicht der Medien und werden viel zuoft einfach unter den Tisch gekehrt.

Zum Schluss

In diesem Sinne möchte ich der betroffenen Person, welche im Krankenhaus liegt, eine gute Besserung wünschen und ich sende allen solidarische Grüße, die sich den Faschisten trotz widrigster Umstände in Münster und generell überall in den Weg stellen und nicht dulden und akzeptieren wollen, das sich ein derartiges Pack auf unseren Straßen breit macht.