Youth Fight For Jobs!

Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit in Britannien


 

Die Schwesterorganisation der SAV in England und Wales, die Socialist Party, startete im Januar 2009 eine Kampagne gegen Jugendarbeitslosigkeit, die sich sehr vielversprechend entwickelte. Im Gespräch mit Ben Robinson, der zu den Initiatoren von Youth Fight For Jobs gehört, stellen wir das Konzept der Kampagne dar.

Ben, welche Idee steckt hinter Youth Fight For Jobs?

Wegen der zunehmenden Weltwirtschaftskrise wächst in Großbritannien die Jugendarbeitslosigkeit, mittlerweile sind bereits eine Million junge Menschen erwerbslos. Als wenn das nicht reichen würde, bereitet die Regierung Angriffe auf den Bildungsbereich vor. Viele erkennen, dass die Herrschenden uns nichts anzubieten haben und keine neuen Arbeitsplätze mehr schaffen werden. Die Zukunftsperspektiven einer ganzen Generation stehen auf dem Spiel. Immer mehr Leute werden auf die Straße geworfen.

Der britische Gewerkschaftsbund, TUC, schlägt bisher nur Kampagnen in Kooperation mit den Konzernen vor, was Erfolge gegen die Jobkiller ausschließt. Es ist also notwendig, dass wir selber etwas tun. Wir wollen Arbeitsplätze für alle erkämpfen – und das geht vor allem über massenhafte Aktionen. Warum sollten die Menschen unter Arbeitslosigkeit leiden, wo doch 5 Millionen BritInnen auf öffentliche Wohnungen warten?

Was genau können die Jugendlichen machen, um sich gegen die Arbeitslosigkeit zu wehren?

Auf die großen Parteien können wir in England nicht setzen, denn sie alle stehen für Neoliberalismus und Sozialkürzungen. Der einzige Weg, dass die Leute einen Ausweg aus der Krise finden, ist, sich selbst zu organisieren und gemeinsam mit Beschäftigten für Verbesserungen zu kämpfen.

Wie ist Eure Kampagne bisher angelaufen?

Unsere Kampagne wurde mit einer Demo gegen den G-20 Gipfel in London eröffnet. Junge Gewerkschaftsmitglieder und Beschäftigte sammelten sich gemeinsam mit SchülerInnen und Studierenden hinter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise!“.

In der Tradition der Märsche für Arbeitsplätze während der Großen Depression und den 1980er Jahren zogen wir demonstrierend durch die ärmsten Bezirke Londons, die zwischen der City of London (dem Finanzzentrum der britischen Hauptstadt) und dem Veranstaltungsort des G20-Gipfels liegen. Mit dem Marsch von den Zentren der Macht zu den Wohnorten der Ärmsten haben wir deutlich gemacht, dass genug Geld da ist um gute Jobs und kostenlose Bildung für alle zu schaffen.

Wir haben die Unterstützung von drei wichtigen Einzelgewerkschaften gewonnen. Die RMT, die Eisenbahnergewerkschaft, die CWU, die Gewerkschaft der Postangestellten, und die Dienstleistungsgewerkschaft PCS streiten mit uns.

Wir haben "Youth Fight For Jobs"-Gruppen auch auf lokaler Ebene aufgebaut um ein Angebot zu schaffen, wo sich junge Leute einbringen können.

Wie sind die Reaktionen auf Youth Fights For Jobs?

In Großbritannien ist das Thema Arbeitslosigkeit noch nicht das Hauptthema, das im Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung steht. Aber die Arbeitslosenzahlen und die Wut der Betroffenen steigen stetig an.

Youth Fight For Jobs wird in der Zukunft zu einer Massenkampagne werden, die massiven Widerstand gegen Jugendarbeitslosigkeit organisieren wird.

Welche Forderungen habt Ihr für die Kampagne aufgestellt?

Im Vordergrund stehen folgende Forderungen:

Gute und sichere Arbeitsplätze für alle, für einen gesetzlichen Mindestlohn nicht unter 8 Pfund Sterling / Stunde

Nein zu ausbeuterischen Ausbildungsverhältnissen! Für eine Ausbildungsvergütung nicht unter 8 Pfund Sterling / Stunde und garantierte Übernahme nach der Ausbildung!

Weg mit Studiengebühren! Unterstütze die Proteste gegen Studiengebühren!

Website: www.youthfightforjobs.com