Aufruf der "Jugend gegen Nationalismus" und anderer AntifaschistInnen aus Zypern: Stoppt das Faschisten-Camp auf Zypern!

Im Oktober letzten Jahres haben die faschistischen Organisationen Forza Nuoava (Italien) und NPD auf einer Pressekonferenz angekündigt, gemeinsam ein Zeltlager im Sommer 2008 auf Zypern in Kooperation mit griechischen und zyprischen „Bewegungen“ durchzuführen.


 

Damit meinen sie griechische neofasschistische Gruppen wie Hrisi Avgi (Goldener Morgen) – und wahrscheinlich ähnliche Gruppen mit denen sie schon vor zweieinhalb Jahren versuchten ein europaweites Zeltlager in Griechenland durchzuführen.

Forza Nuova, NPD und Hrisi Avgi sind offen faschistische Gruppen, die Hitler und Mussolini nachtrauern und für mörderische Angriffe gegen AntirassistInnen, MigrantInnen, Linke, Roma und andere verantwortlich sind. Sie schrecken nicht davor zurück Waffen einzusetzen oder Sprengstoff- und Brandanschläge durchzuführen. Führende Mitglieder dieser Organisationen sind wegen Körperverletzung und Gewaltanwendung verurteilt worden.

Hrisi Avgi, die sich von Griechenland nach Zypern in den letzten Jahren ausgebreitet hat präsentiert sich "patriotisch" und "im Namen der Nation sprechend". Das ist sowohl heuchlerisch als auch absurd: ihre engsten Verbündeten sind die deutschen und italienischen Faschisten, die brutalen Besatzer und Mörder Griechenlands im Zweiten Weltkrieg.

Neben diesen Tatsachen und der offenen Unterstützung von Hrisi Avgi für die Diktatur der Generäle in Griechenland zeigt auch die Geschichte der Führer dieser Organisation ihren Charakter: ihr Sekretär Michaloliakos wurde zwei Mal wegen Bombenanschlägen in Athener Kinos verurteilt, ihr Kassierer Andritsopoulos wurde wegen bewaffnetem Raubüberfall verurteilt und ihr Vize-Chef Periandors wurde wegen einem Mordanschlag auf den linken Studierendenaktivisten Kousouris 1998 in Athen zu 21 Jahren Haft verurteilt.

Europäische Faschisten haben schon 2005 versucht mit der Hilfe von Hrisi Avgi ein europaweites Zeltlager durchzuführen, das sie sogar „Hate Wave Festival“ nannten.

Aber sie scheiterten mit ihren Plänen, weil es zu einer kämpferischen Mobilisierung von hunderten progressiven Organisationen und einer kämpferischen Antwort der Gesellschaft, die die Bedeutung des Faschismus nicht vergessen hat, kam. Eine große Anzahl lokaler und nationaler Organisationen in Griechenland verabschiedeten Resolutionen, die die faschistische Provokation verurteilten und die Regierung aufriefen, das neofaschistische Zeltlager nicht zuzulassen. Letztlich sorgte die Mobilisierung in den lokalen Gemeinden, wo die Faschisten ihr Camp durchführen wollten, dafür, dass dieses abgesagt wurde.

Die europäischen Faschisten haben in ihrer Ankündigung erwähnt, dass sie nach Zypern kommen, um gegen die Zerstörung der Kirchen im Norden der Insel und für die Rechte der griechisch-zyprischen Flüchtlinge zu protestieren.

Danke … aber nein danke: wir wollen ihre „Hilfe“ nicht. Wir wissen sehr genau, dass die Faschisten und Rechtsextremen für die Zerstörung Zyperns im Jahr 1974 verantwortlich waren – sie „öffneten die Tür“ für die türkische Invasion. Wir brauchen nicht noch mehr solche „Hilfe“.

In der Geschichte hatten rechtsextreme und faschistische Aktionen tragische Folgen für die ganze Welt. In Zypern führten sie zum Albtraum des Krieges und der Spaltung unserer Insel. Wir wissen sehr genau, was Faschismus bedeutet und dürfen nicht zulassen, dass dieser wieder „an unsere Türe klopft“. Viele ZypriotInnen haben in der Praxis ihre Solidarität im Kampf gegen die Faschisten gezeigt. Viele haben ihr Leben im Kampf und Widerstand gegen den Putsch verloren. Diese KämpferInnen müssen wir ehren und wir dürfen die Gefahr, die von den Neofaschisten ausgeht, nicht unterschätzen.

Rechtsextreme und Faschisten haben auf unserer Insel in letzter Zeit einen gewissen Aufschwung erlebt. Direkt nach den Präsidentschaftswahlen haben sie, mit Kapuzen vermummt, bewaffnet unbeteiligte ZivilistInnen angegriffen, nationalistische Slogans vor dem Büro der konservativen Partei DISY gerufen, Autos angezündet und einen großen Schaden in Nikosia, Limassol und Larnaka verursacht.

Der Höhepunkt ihrer Provokationen war ihr Angriff auf die Universität von Zypern während der Studierenden-Wahlen, als vermummte und mit Brechstangen und Hacken bewaffnete Faschisten in das Gebäude eindrangen, alles zerstörten, was sie vor fanden und Mitglieder der Progressiven Studierendenbewegung (Proodeutiki) und andere Studierende, die sich nur an der Wahl beteiligen wollten, angriffen und schlugen.

Aufgrund der hier ausgeführten Dinge …

… verurteilen wir die Absicht der europäischen Faschisten ein Zeltlager auf Zypern durchzuführen

… erklären wir, dass ihre Haltung eine Provokation darstellt und sie unerwünscht sind

… erklären wir, dass wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln darum kämpfen werden, dass die zyprische Gesellschaft zur Verhinderung des Zeltlagers mobilisiert wird

… fordern wir die Regierung auf, das Zeltlager zu verbieten.

In Deutschland hat sich eine Gruppe von AntifaschistInnen gefunden, die diese Kampagne unterstützen, darüber informieren und nach Möglichkeit die Abreise deutscher Faschisten nach Zypern verhindern bzw. stören will.

Wenn Du mit Deiner Unterschrift diese Kampagne der zyprischen AntifaschistInnen unterstützen willst, sende eine Email an:

antifa-zypern@web.de