Aachen: Warnstreik in den Kitas und Mensa Vita

Erfolgreicher dritter Warnstreiktag in Aachen! Hunderte auf den Straßen!


 

Am dritten Tag der Warnstreiks im öffentlichen Dienst im Bezirk Aachen wurden die Erwartungen übertroffen! Nachdem bereits letzten Dienstag der Aachener Stadtbetrieb für rund eine Stunde, und das Stadttheater für über 13 Stunden bestreikt wurden, blieben am heutigen Donnerstag 46 von 60 städtischen Kindergärten geschlossen. ErzieherInnen und Eltern kamen zur Protestkundgebung am Morgen in die Innenstadt, insgesamt waren rund 400 KollegInnen auf der Strasse.

In Stolberg (Kreis Aachen) waren sogar 116 von insgesamt 120 ErzieherInnen dem Streikaufruf gefolgt. Verstärkt wurden diese ebenfalls von solidarisierenden Eltern.

Das Aachener Studentenwerk war ab elf Uhr heute vormittag zum Warnstreik aufgerufen. Die Mensa Vita, direkt am Uniklinikum gelegen, erlebte eine eineinhalbstündige sehr kämpferische Protestkungebung. Manfred Engelhardt, Vorsitzender der Arbeisgemeinschaft der Studentenwerkspersonalräte NRW, rief die versammelten KollegInnen auf, in der laufenden Tarifrunde endlich die Wende einzuleiten. Der Fall Zumwinkel zeige mehr als deulich wie sich die Reichen die Taschen voll machten, "während wir Beschäftigten, Hartz-IV-Empfänger und Sozialrentner ausgeblutet werden sollen!".

Solidarität kam von vielen anderen Belegschaften: Sowohl der Personalratsvorsitzende der RWTH trat als Redner auf, wie auch zwei Kollegen der Ver.di-Betriebsgruppe am Uniklinikum. Dort sei gerade die Angst vor Arbeitsplatzverlust sehr groß, weil jetzt Pläne zur Ausgliederung ganzer Abteilungen auf dem Tisch lägen. "Es kann gut sein, dass wir demnächst gemeinsam streiken!", so einer der Kollegen.

Auch DIE LINKE war vor Ort und verteilte Solidaritäts-Flugblätter. Marc Treude, Stadtratsmitglied für DIE LINKE und Mitglied der SAV, sprach zu den Kollegen: "3,4 Milliarden hinterzogener Steuern von ein paar hundert Superreichen ist genau die Summe, wovon 200 Euro Lohnerhöhung für ein Jahr für 1,4 Millionen Beschäftigte bezahlt werden könnten!". Ein stadtweiter Streik- und Protesttag, wie für den 22. Februar in Stuttgart geplant, müsse ein nächster Schritt in den Tarifauseinandersetzungen sein, so das Ratsmitglied, auch gewandt an die anwesende ver.di-Bezirksgeschäftsführerin.

Alles in allem waren alle Teilnehmer der Meinung, dass es zum Streik kommen müsse – und beim Ergebnis müsse die 8 vors Komma, und die Arbeitszeit bei 38,5 Stunden bleiben."