Charité: Tarifvertrag jetzt!

Die WASG unterstützt den Widerstand der Beschäftigten
Pressemitteilung von Lucy Redler, Spitzendkandidatin der WASG, 6. September 2006


 

Angesichts der heute [6. September] eingeleiteten Urabstimmung unter den Beschäftigten der Charité über einen Tarifvertrag erklärt Lucy Redler, Spitzenkandidatin der WASG:

26 Gesprächsrunden – und noch immer kein Angebot. Das ist die Bilanz der Verhandlungen des Charité-Vorstands im Auftrag des SPD-Linkspartei-PDS-Senats. Auch im Interesse der Gesundheitsversorgung aller Berlinerinnen und Berliner fordert die WASG die Regierungsparteien sowie die zuständigen Senatoren Flierl und Sarrazin auf, der Tarifflucht endlich ein Ende zu setzen. Die Diskriminierung der Ost-Beschäftigten und der Neueingestellten bei Löhnen und Arbeitszeiten muss beendet werden.

Es ist unglaublich und unerhört, dass unter einem Linkspartei.PDS-Senator betriebsbedingte Kündigungen vorbereitet werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Flierl muss sicher stellen, dass diese Vorbereitungen sofort gestoppt werden, oder er muss seinen Hut nehmen. Ein weiterer Stellenabbau im Gesundheitswesen ist nicht hinnehmbar.

Alle Privatisierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel der Verkauf von 49 Prozent des Charité Facility Managements an eine privates Konsortium, müssen umgehend zurück genommen werden.

Mit 55 Betten pro 10.000 Einwohner ist Berlin die Stadt mit der bundesweit geringsten Bettendichte. SPD und PDS verantworten hier einen einzigartigen Sozialabbau auf dem Rücken der Gesundheit der Berlinerinnen und Berliner.

Die WASG ist auch hier die soziale Opposition gegen den Kahlschlag aller etablierten Parteien.

Bereits am 28. August 2006 haben sich Carsten Becker, ver.di-Betriebsgruppensprecher und Kandidat der WASG, und ich mit einem Offenen Brief an die Regierungsparteien und die Senatoren gewandt – ohne auch nur eine Antwort zu erhalten. Diese Parteien haben jeglichen Kontakt zu den Beschäftigten verloren. Ihr Diktat von zehn Prozent Lohnverzicht in fast allen Bereichen des öffentlichen Dienstes soll an der Charité weiter durchexerziert werden.

Wir begrüßen den Widerstand der Charité-Beschäftigten. Wir unterstützen die Forderungen von ver.di an der Charité:

  • Gehaltserhöhung um 4,4 Prozent (nachholen der Tariferhöhungbundesweit, „Potsdam 2003“)
  • Wiederherstellung der Tarifbindung
  • Übernahme des Tarifvertrags öffentlicher Dienst (TVöD)
  • Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen
  • Keine weiteren Privatisierungen
  • Sicherung und Ausbau der Standorte
  • 38,5 Wochenstunden Arbeitszeit für alle
  • Gleiche Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten
  • Übernahme aller Auszubildenden