Myanmar: Repression gegen Ärzt*innen und Pfleger*innen nach politischen Streiks

In Myanmar leistet die Bevölkerung drei Monate nach dem Militärputsch vom 1. Februar immer noch massiven Widerstand. Immer wieder gibt es Generalstreiks und politische Streiks einzelner Branchen, die die Auflösung der Militärjunta fordern. Das Militär antwortet mit Repression, über 700 Menschen wurden seit dem Putsch getötet.

von Thies Wilkening, Hamburg

Beschäftigte im Gesundheitssektor haben die Bewegung des Zivilen Ungehorsams gegründet. Ärzt*innen und Pflegekräfte beteiligen sich an Streiks und Protesten und behandeln verletzte Demonstrant*innen. Die Gesundheitsarbeiter*innen spielen eine wichtige Rolle in der revolutionären Bewegung, ihre Streiks zeigen die Fähigkeit der Arbeiter*innenklasse, das ganze System lahmzulegen. Auch das Regime hat diese wichtige Rolle erkannt und versucht, die Bewegung im Gesundheitswesen zu zerschlagen. Militärs greifen Rettungswagen an und stürmen Krankenhäuser, Beschäftigte werden verprügelt, verhaftet oder ermordet.

Das Regime droht streikenden Gesundheitsarbeiter*innen mit Entzug ihrer Approbationen und ihrer Reisepässe, 139 Beschäftigte fürchten akut Festnahme und lange Haftstrafen.

Ein neuer, unbefristeter Generalstreik, organisiert von in den Orten und Stadtteilen gebildeten Streikkomitees, die sich regional und landesweit koordinieren und gemeinsame Forderungen aufstellen, könnte die Bewegung auf der Grundlage der Wut und Entschlossenheit der Massen weiter vorantreiben. Die weltweite Arbeiter*innenbewegung sollte die Bewegung in Myanmar unterstützen. Unsere internationale Organisation, die ISA, unterstützt Solidaritätsaktionen von aus Myanmar stammenden Communities in verschiedenen Ländern. Auf einer Facebookseite werden Beispiele für internationale Solidaritätsaktionen und politische Vorschläge für den weiteren Kampf gegen das Regime gesammelt.