Nicht nur Nazibands sind gefährlich

Was sind Grauzonenbands?


 

In der letzten .megafon gab es einen Artikel zum Thema Rechtsrock, neben den altbekannten Faschobands gibt es aber einen nicht zu unterschätzenden Grauzonenbereich. Etliche Bands geben sich als unpolitisch, haben aber beste Kontakte zu einschlägigen Gruppen wie Kategorie C, Spreewacht oder Sleipnir.

Die Mär von der unpolitischen Band

Neben hartem Rechtsrock a la Landser hat sich in den letzten Jahren ein neues Problem in Sachen Musik von rechts aufgetan. Lange Zeit blieb der Grauzonenbereich unbeobachtet, zu unrecht. Gerade sich selbst als unpolitisch gebärende Bands aus dem Punkrock, Hardcore und Metal stellen oft ein Problem dar. Solche Bands treten, teils auch unbewusst, als Scharnier zur rechten Musikszene auf, um junge Leute an diese zu binden.

Besondere prominente, und leider beliebte Beispiele sind die Bands Krawallbrüder aus dem Saarland und Frei.Wild aus Südtirol.

Krawallbrüder betonen in Interviews und auf ihrer Internetpräsenz, dass sie unpolitisch sind, mit rechten Bands nichts zu tun haben und nur Musik machen wollen. Betrachtet mensch aber mal die Bands, mit denen Krawallbrüder schon aufgetreten sind, ist klar, wohin die Reise geht. So spielten sie schon mit rechten Bands wie Berserker und Iron Fist, zudem veröffentlichen sie auf ihrem eigenen Label mehrere rechtsoffene Bands.

Die Band Frei.Wild gibt sich ebenfalls als unpolitisch, auch hier ist das reine Fassade. Neben einigen Songtexten, in denen der südtiroler Patriotismus abgefeiert und Gewalt verherrlicht wird, steht auch diese Band mit Rechtsrockbands auf der Bühne, unter anderem mit Satans Offiziere oder auch Berserker. Den Vogel abgeschossen hat Frei.Wild aber 2008 als sie ein Konzert für die rechte Südtiroler Partei „Die Freiheitlichen“ geben wollten. Das Konzert wurde zwar abgesagt, dafür trat der Sänger der Band in diese Partei ein. Von solchen fragwürdigen Bands tummeln sich leider einige in der Musikszene rum, die beiden genannten sind einzelne Beispiele.

Warum und Was tun?

Hinter der Grauzone steht kein geschlossenes Konzept, um Jugendliche in die rechte Szene zu ziehen. Vielmehr ist diese Szene subkulturell aus dem Punk- und Skinspektrum, der Hardcoreszene und einigen wenigen Bereichen des Metal geprägt. Einige der Grauzonenbands halten sich ernsthaft für unpolitisch, sind aber so strohdumm, dass sie kein Problem damit haben, mit Faschos auf Konzerte zu gehen und mit ihnen zu Saufen. Das trifft gerade auf den Bereich des Punkrock zu. Andere Bands betreiben das Konzept Grauzone explizit, wie zum Beispiel Krawallbrüder. Hier ist es Ziel, junge Leute mit anscheinend unpolitischer Musik zu ködern und rechte Inhalte durch gemeinsame Auftritte mit Rechtsrockbands zu normalisieren. Festhalten muss mensch, dass nicht jede/r, der /die Grauzone hört oder ein entsprechendes T-Shirt trägt, gleich eine rechte Gesinnung in sich trägt. Notwendig ist es, klar zu machen, dass es „unpolitisch“ nicht gibt und Leute mit solchem „Musikgeschmack“ darauf hinzuweisen, dass die entsprechende Band Kontakte in die rechte Szene hat. Auch Locations, in denen Grauzonenbands auftreten, muss klar gemacht werden, dass das nicht geduldet werden darf. Krischan