Stoppt den zweiten Libanon-Krieg!

Übersetzung des aktuellen Flugblatts von Sozialistischer Kampf (Maavak Sozialisti; Schwesterorganisation der SAV und Sektion des CWI in Israel) aus dem Hebräischen.
 

"Die Politiker und Generäle ziehen uns immer weiter in den Sumpf"

Maavak Sozialisti, CWI in Israel

Mit dem derzeitig stattfindenden Krieg ist nicht beabsichtigt, die Freilassung der gefangen genommenen Soldaten herbei zu führen oder die nördlichen Siedlungen abzusichern. Die Generäle und Politiker können nicht akzeptieren, dass ihr Ansehen durch bei Gefechten in Keren Shalom und an der Nordgrenze gefangen genommene bzw. getötete Soldaten Schaden erlitten hat. Aus diesem Grund senden sie einfache Soldaten in den Kampf, und sie erzählen dabei Millionen von ArbeiterInnen und ihren Familien „die Schläge still hinzunehmen“.

Diese mutigen Politiker und Generäle sind gerüstet, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen – nicht ihr eigenes Blut, sondern das der Tausenden einfachen Soldaten auf isralischer und libanesischer Seite…

Die Politiker erzählen uns, dass die Luftangriffe die „Hisbollah zerschlagen“ würden und dass die dadurch entstehenden Hunderttausenden von libanesischen Flüchtlingen Druck auf die libanesische Regierung ausüben werden, um die Hisbollah zur Aufgabe zu zwingen.

Nichts von dem ist geschehen. Die massiven Bombardements haben die ArbeiterInnen viel stärker getroffen als die Hisbollah – letztere lockt die israelische Armee in die falle, die sie ihr im Südlibanon gestellt hat.

Und jetzt, nachdem sie uns versprochen haben, dass es keinen Grund für eine Bodenoffensive und eine Wiederbesetzung des Südlibanon gibt, befehlen Politiker und Generäle einfachen Soldaten genau dies doch zu tun.

Während dessen werden die Straßenreiniger von Nahareeya im Norden dazu gezwungen in den leeren Straßen ihre Arbeit zu verrichten – andernfalls würden sie ihren Job und damit ihren ohnehin schon spöttischen Lohn verlieren.

Die durch Raketenbeschuss ausgelösten Brände werden, werden von Feuerwehrleuten gelöscht, die seit zwei Monaten keine Bezüge mehr erhalten haben. Hunderttausende BewohnerInnen im Norden verstehen, dass die Regierung unfähig war, sie zu schützen und statt dessen Richtung Süden abzieht. Und die Menschen, die zurück bleiben, sind solche ohne Verwandte im Landesinneren, bei denen sie unter kommen könnten und solche, die das Geld nicht haben, um sich ein Hotelzimmer leisten zu können – mit anderen Worten: zurück bleiben die armen ArbeiterInnen.

Die Regierung kümmert sich nicht um die EinwohnerInnen aus dem Norden Israels: Weder die, die geflohen sind, noch die, die dort verharren müssen.

Das kapitalistische Wirtschaftssystem, das schon zu ruhigen Zeiten unfähig ist, uns ein anständiges Leben, Gesundheitsfürsorge, vernünftige Bildung und erschwinglichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen, ist auch nicht in der Lage, für Sicherheit zu sorgen und führt uns statt dessen in einen neuen Morast in Gazastreifen, im Westjordanland und im Libanon.

Die Kapitalisten, die von den Privatisierungen und dem einstigen wirtschaftlichen Aufschwung profitieren, werden ihre Kriegsverluste begleichen müssen und dazu erneut uns zwingen diesen Preis zu zahlen – mit Blut und Armut.

Nur wir, die Millionen von ArbeiterInnen und Jugendlichen, können das alles beenden – mit einer massenhaften Kampagne von Demonstrationen und Streiks.

* Massenwiderstand der israelischen ArbeiterInnen und Jugendlichen, um die Bombardierung des Libanon zu beenden und für einen Rückzug der israelischen Armee aus dem Libanon, dem Gazastreifen und dem Westjordanland zu sorgen.

* Staatlich finanzierte Notunterkünfte für die ArbeiterInnen, die gezwungen sind, ihre Häuser zu verlassen.

* Sofortige Auszahlung aller ausstehenden Löhne. Lohnfortzahlungen für die ArbeiterInnen in Haifa und dem Norden, die nicht ohne ihr Leben zu riskieren zur Arbeit gehen können. Verbot von Entlassungen.

* Gegen die Umlegung der Kriegskosten auf die Arbeiterklasse. Keine Kürzungen im sozialen Bereich.

* Für den Aufbau einer Massenpartei der ArbeiterInen, die mit einem sozialistischen Programm ausgerüstet ist – die einzige Alternative zum kapitalistischen System, das Krieg und Armut erzeugt.