Streik im Klinikum Aachen

Bericht von Gaetan Kayitare


 

Am Montag, den 13.6. konnte man ein seit Jahren ungewohntes Bild in Aachen beobachten: Einige hundert Kolleginnen und Kollegen stehen in vollen Streikmonturen mit Fahnen und Transparenten vor dem Eingang. Der wird zwar nicht blockiert aber deutlich belagert.

Ankommende Kolleginnen und Kollegen werden aufgefordert, sich an den Streikposten zu beteiligen. Viele folgen dem Aufruf und bis 10 Uhr sind es fast 600 Beteiligte, die lautstark, entschlossen und mit ausgelassener Stimmung der Kälte trotzen und den Vorplatz des größten Betriebes der Stadt bevölkern.

Die Zusammenarbeit zwischen den Kollegen von Ver.di und dbb funktioniert hervorragend. Die Zurückhaltung von Ver.di in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass viele KollegInnen in den dbb eingetreten sind, der jetzt gar die Mehrheit im Betriebsrat stellt. Kaum einer der Streikführer hat Streikerfahrung, aber die anfänglichen organisatorischen Mängel sind schnell behoben.

Die Stimmung ist gut, aber dahinter steckt die Wut über drohende Kürzungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld, und ganz besonders über die geplante Arbeitszeiverlängerung, die für das Klinikum einen Abbau von mehr als 377 Stellen bedeuten würde. Das Klinikum steht aber nicht alleine da, NRW-weit haben alle sechs Universitätskliniken, mit 96,6% bei der Urabstimung für Streik gestimmt und 2700 Beschäftigte waren bereits am ersten Streiktag dabei. Am Mittwoch, den 15. Februar fahren viele Kollegen dann nach Düsseldorf, um ihre Forderungen vor der Landesregierung vorzutragen.