Kämpfen lohnt sich immer – Die Blockade wieder aufnehmen!

Flugblatt der SAV Aachen zur Phillips-Werksschließung
 

Die 4-tägige Blockade des Phillipsgeländes hatte bereits begonnen breite Solidarität in der Stadt und darüber hinaus zu mobilisieren und damit Druck auf die Politik, die Gewerkschaftsführung und besonders auf die Phillips-Oberen auszuüben. Ein Paar Tage länger und die Machenschaften und die Abzockerei von LG Electronics wären welweit bekannt geworden und der Konzern wäre gezwungen gewesen zu zahlen.

Skandalöser Abbruch der Blockade

Die Art und Weise wie die Blockade abgebrochen wurde, ist nicht nur undemokratisch, sondern auch ein beispielloser Skandal: Es gab nicht mal eine Abstimmung darüber und die anwesenden Kolleginnen und Kollegen, die verzweifelt und sauer waren über den Abbruch, ließ man nicht mal zu Wort kommen. Die Vermutung vieler Kollegen auf Ausverkauf und Bestechung der Betriebsräte ist verständlich für jeden der die Eile miterlebte, mit der der Betriesrat die 4-tägige Blockade für beendet erklärte. Das Ergebniss von bestenfalls 13 Millionen Euro ist mehr als mager und deckt bestenfalls 40% der Forderungen der Kollegen.ab. Mit breiter Solidarität im Rücken hätte man nicht nur 30, sondern auch 50 Millionen oder mehr herausholen können. Aber wenn die Belegschaft so kampfunfähig gemacht wird, gibt es eben keine Garantie, dass sich der Unternehmer an Abkommen hält.

Unser Vertrauen wurde mehrmals missbraucht!

Seit Jahren werden trotz anders lautender Versprechungen fortlaufend Arbeitsplätze abgebaut. Keine der Versprechungen der letzten Jahre wurde eingehalten. Wie blöd muss der Betriebsrat sein, oder wie blöd muss er uns halten um die Blockade gerade in dem Moment aufzulösen, wo es anfing weh zutun? Wir haben ja gerade zu Kampfmassnahmen gegriffen, weil die Unterschrifft des Betriebsrates anscheinend nichts wert gewesen sein muss. Sowohl der Betriebsrat als auch die Gewerkschaft IGBCE haben die Betriebsvereinbarung mit unterschrieben, und für diesen Fall einen Sozialplan in.Höhe von mindestens 30. Millionen Euro vereinbart. Was haben wir nun von diesen Unterschriften und von den Zusicherungen der Geschäftsleitung von damals?

Der Widerstand der Kollegen und nicht das Verhandlungsgeschick der Betriebsräte wird unser Geld raushauen!

Deshalb stimmen sie alle für die Fortführung der Blockade bis das Geld überwiesen ist. Auch wenn die Betriebsräte glauben sollten ihr Schäflein im Trockenen zu haben, gäbe es Möglichkeiten den Kampf weiterzu führen:

Der erste Schritt wäre, ein Aktionskommitee zu wählen, mit der Aufgabe die Blockade sofort wieder aufzunehmen und den Widerstand zu koordinieren um den Druck aufrechtzuerhalten.

Die Solidarität aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Aachen ist uns sicher wie man in den letzten Tagen gesehen hat. Die wäre sogar noch breiter, wenn man sich selber darumkümmern würde, z.B.

  • Durch einen Aufruf der Belegschaft zur Demonstration vor dem Phillipsgelände,

  • einen Spendenaufruf;

  • durch das Schicken von Delegationen von Kollegen zu anderen Betrieben und

  • durch ein Solidaritätskomitee aus Phillips-mitarbeitern und allen Aachener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die den Kampf unterstützen wollen.

Die SAV ist auf jeden Fall bereit, mit Rat und Tat dabei zu helfen, dass der Kampf erfolgereich ausgeht. Wir sind für sie da und unter 0241/ 5153177 von 14-18 Uhr erreichbar oder per E-mail unter aachen @sav-online.de