Warnstreiks in der Metallindustrie

Arbeitsniederlegungen bei Siemens in Berlin
 
Die Woche begann in Berlin mit Warnstreiks der IG Metall. Am Montag gingen zirka 250 Besch?ftigte verschiedener Firmen, wie OTIS, Copeland und ZF-Lenksysteme, auf die Strasse um f?r 4 Prozent mehr Lohn, die 35h-Woche und den Fl?chentarif zu protestieren. Von einigen Rednern, darunter einige Betriebsr?te, wurde f?r eine ?friedliche? Beilegung der Differenzen zwischen den Tarifparteien argumentiert.
Ganz andere T?ne brachte ein Betriebsrat von DaimlerChrysler an die Ohren der Besch?ftigten. Er sprach f?r weitere Aktionen, auch der Streik muss gef?hrt werden um den Angriff auf die Gewerkschaften zur?ckzuschlagen. Er verwies auf den 2. April als betrieblichen Aktionstag, an dem gemeinsame Proteste aller Besch?ftigten stattfinden m?ssen, w?rtlich: “Der Verkehr muss niederliegen.” Gerade diese Bezugnahme auf die Kollegen der BVG, denen es auch an den Kragen gehen soll, fand lautstarke Zustimmung bei den Metallern.
Besonders zum Kochen kam die Stimmung als ein Azubi von ZF-Lenksysteme sich ebenfalls f?r die geforderten 4 Prozent, die seiner Meinung noch zu niedrig seien, und die 35h-Woche aussprach, das Hauptanliegen aller Azubis, egal ob Metall oder B?cker, die Forderung nach unbefristeter ?bernahme brachte langes Klatschen ein.

Siemens ging am Dienstag in den Warnstreik, zirka 500 KollegInnen standen vor den Toren. Auch hier wurde von einer ?friedlichen” L?sung geredet, was bei den Kollegen aber nicht gerade Begeisterungsst?rme ausl?ste. Man sprach von ?berspannten B?gen, die T?r zuschlagen und der erreichten Grenze der Belastbarkeit, diese Grenze ist aber schon seit Jahren f?r jeden, der kein fettes Konto hat, ?berschritten.
Auch die 35h-Woche wurde ausf?hrlich behandelt, am treffensten sagte es ein Kollege so: “Sind 5 Millionen Arbeitslose nicht genug!?”
Die IG BAU sandte Solidarit?tsgr??e, und bekr?ftigte die Unterst?tzung f?r den Arbeitskampf der Metaller, “Man freue sich darauf, Seite an Seite vor den Toren zustehen.” Ein junger Kollege brachte es klar auf den Punkt, worum es geht, es sei eine neue Qualit?t erreicht, fr?her stellte die IG Metall Forderungen, heute wollen uns die Arbeitrgeber ihren Willen per Dekret vorsetzen. Diese Bezugnahme auf die Forderungen der Wirtschaftsbosse nach der 40h-Woche ohne Lohnausgleich kam bei den Besch?ftigten gut an. Rund 18 Solidarit?t – Sozialistische Zeitung wurden verkauft.

von Christian Reichow , Berlin