Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Antisexistischer Laternenumzug

4. Dezember 2021 um 18:00

In den dunklen Monaten scheint die Nacht bereits am Tag einzubrechen und mit ihr kommt nicht selten ein mulmiges Gefühl beim Durchkreuzen schlecht beleuchteter, öffentlicher Plätze. Auch auf der Joggingrunde oder beim Feiern gehen sind viele Frauen und genderqueere Personen mit Fragen konfrontiert, wie:

Hab ich jetzt mitgekriegt, ob der mir was ins Glas gemacht hat oder nicht?
Wie komme ich am besten nach Hause?
Könnte mich jemand begleiten oder muss ich alleine los?

Umweg durch die wenigen, gut beleuchteten Straßen?
Mit Schlüssel zwischen den Fingern und Pfefferspray in der Hand zurücklaufen?
Reicht’s, ein Telefonat vorzutäuschen?
Was könnte ich Schlagfertiges kontern, wenn ich dumm angemacht werde?
Reicht ein „Nein“, wenn mir jemand zu nahe kommt?
Wird mir geglaubt, wenn mich jemand gegen meinen Willen angefasst hat?
Hilft mir die Polizei?
An wen könnte ich mich sonst wenden?

Wichtige erste Schritte für mehr Sicherheit auf der Straße sind ein flächendeckend ausgebauter und kostenloser ÖPNV, kostenlose Nachtaxis, bis hin zu einer grundlegenden geschlechtergerechten Stadtplanung! Wir brauchen mehr Ernsthaftigkeit im Umgang mit Sexismus. Verharmlosung von sexistischer Gewalt und Femiziden in den Medien muss stoppen! Wir brauchen Kampagnen gegen Sexismus, Aufklärung zu Queerness und Einvernehmen in Schule, Uni und Betrieb.

Doch sexistische Gewalt ist kein „Einzelfall“, denn jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Nachts passieren immer wieder Übergriffe, die Täter:innen kommen dabei aus allen Schichten und haben unterschiedliche Hintergründe und sie kommen damit viel zu häufig durch.

Ängste werden trotzdem gern von rechts rassistisch instrumentalisiert, um gegen „den fremden übergriffigen Mann“ zu hetzen. Doch der Mythos des „übergriffigen Fremden“ stimmt nicht. Auch wenn die Nacht gefährlich sein kann, finden die meisten sexualisierten Übergriffe im engsten sozialen Umfeld der Betroffenen statt, das Zuhause ist für sie statistisch gesehen der unsicherste Ort.

In einer Gesellschaft mit patriarchalen Rollenbildern, kapitalistischer Ausbeutung und Abhängigkeit, struktureller Abwertung und Schlechterstellung von Frauen und genderqueeren Personen hat sexistische Gewalt System. Daher sagen wir: Das ganze System ist schuldig! Kapitalismus abschaffen!

Am Samstag, den 04.12.21 wollen wir diesen Forderungen Sichtbarkeit verschaffen, uns die Nacht zurückerobern. Wir wollen, dass die Straßen und die eigenen vier Wände, egal zu welcher Jahres- oder Tageszeit, zu einem sicheren Ort für alle werden!

Los geht es um 18 Uhr an der „alten Post“ (Ecke Karthäuserstr./ Bürgermeister-Brunner-Str.). -Kommt vorbei, bastelt euch ’ne Laterne oder schnappt euch eine von uns 🙂

Details

Datum:
4. Dezember 2021
Zeit:
18:00
Veranstaltung-Tags:
, ,

Veranstalter

ROSA Kassel

Veranstaltungsort

Kassel: Ecke Karthäuserstr./ Bürgermeister-Brunner-Str. (Alte Post)
Ecke Karthäuserstr./ Bürgermeister-Brunner-Str.
Kassel,
Google Karte anzeigen