Italien im Stillstand

1,5 Millionen auf der Strasse beim Generalstreik gegen Rentenk?rzungen
 
Am Freitag, den 24.10 kam Italien zum Stillstand durch einen gemeinsamen Generalstreik, ausgerufen von den drei gr??ten italienischen Gewerkschaften- der CGIL, CISL und UIL. Die vierst?ndige Arbeitsniederlegung richtete sich gegen Berlusconis Deform des italienischen Rentensystems.
Im Moment m?ssen italienische ArbeitnehmerInnen ?ber 35 in die Rentenversicherung einzahlen bevor sie die in den Ruhestand gehen k?nnen. Mit der vorgeschlagenen Reform wird diese Zeit auf 40 Jahre verl?ngert, man muss also f?nf Jahre l?nger arbeiten – f?r die selbe Rente. So gab es bei vielen fast ein ? d?ja-vu?- Gef?hl: vor 10 Jahren brachten eine Million ArbeiterInnen bei Protesten gegen die gleichen Angriffe Berlusconis Mitte- Rechts- Regierung zu Fall.
Dieses Mal erfasste der Streik alle Sektoren und ?ber 100 Demonstrationen mit 1, 5 Millionen TeilnehmerInnen fanden in ganz Italien statt- trotz sintflutartiger Regenf?lle. Durchschnittlich lag die Streikbeteiligung allen Regionen Italiens bei 80% .
Vor allem die ArbeiterInnen im Transportsektor beteiligten sich mit 95% am Streik, die Elektroindustrie folgte mit 90%, 80% im ?ffentlichen Dienst nahmen teil. Hunderte von Fl?gen mussten gestrichen werden ,95% der Z?ge standen still und der gesamte lokale Busverkehr inklusive Trams und Metros.
In ganz Italien gab es massive Demonstrationen, die gr??te davon in Mailand mit 200 000, in Turin, Genua und Florenz gingen jeweils 70,000 auf die Strasse, in Rom demonstrierten 150,000.
Damit hat der Kampf gegen die Rentenreform jedoch erst angefangen. Berlusconi wird zwar nicht so einfach aufgeben aber die italienischen ArbeiterInnen sind darauf vorbereitet weiterzugehen. Leider haben die italienischen Gewerkschaftsf?hrer auch bei ihren Reden am Freitag immer wieder betont, dass der Streik nicht politisch sei und den Sieg 1994 heruntergespielt. Ihre Aufgabe w?re es aber, einen effektiven Kampf f?r seinen Sturz zu f?hren – daf?r sind nicht Generalstreiks von ein paar Stunden n?tig, sondern ein Generalstreik ?ber Tage, der dann auch die Machtfrage stellen w?rde und den Weg f?r eine Arbeiterregierung als Alternative zum dem jetzigen korrupten Regime bereiten k?nnte.