Solidarität mit dem Streik im Einzelhandel

Nein zu Verschlechterungen bei Arbeitsbedingungen und Bezahlung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir sind solidarisch mit eurem Streik und möchten euch gern unterstützen.

Wir finden: Die Kündigung aller Manteltarifverträge im Einzelhandel ist ein skandalöser Schritt des Arbeitgeberverbands. Im Vergleich zu der harten Arbeit, die ihr tagtäglich leistet, sind eure Löhne viel zu niedrig. Die Arbeitgeber wollen mit ihrem Generalangriff weitere Verschlechterungen erreichen. Ein Wegfall von Zuschlägen, noch flexiblere Arbeitszeiten, weniger Urlaub – das darf nicht sein! Wenn die Chefs dann noch erwarten, dass ihr all das mit einem Lächeln und guter Laune ertragt, damit der Kunde König ist, dann sollen sie doch mal unter diesen Bedingungen arbeiten.

Große Unternehmen wie die Metro-Gruppe, Real, Kaufhof, Rewe und Edeka geben den Ton an. Diese Chefs und Eigentümer führen ein völlig anderes Leben. Sie müssen nicht jeden Monat nachrechnen, um Rechnungen, Miete etc. zu bezahlen und noch ein anständiges Mittag- oder Abendessen für die Kinder auf den Tisch zu zaubern. Sie müssen nicht neben dem harten Job an der Kasse noch die Böden wischen. Und das zu allen möglichen Tageszeiten und auch am Wochenende.

Ihre Profite und ihr Luxus sind die Ergebnisse eurer Arbeit. Durch die Gesetze, die prekäre Beschäftigung in Form von Leiharbeit und befristeten Arbeitsverträgen möglich machen, haben sie bereits die Gewinnspannen erhöht. Zusätzlich wollen sie nun den Beschäftigten durch die Kündigung der Manteltarifverträge weitere Millionenbeträge wegnehmen.

Dieser Angriff auf eure Rechte geht auch Beschäftigte in anderen Branchen etwas an. Denn wenn sie bei euch durchkommen, dann ist nur eine Frage der Zeit, wann es woanders auch ans Eingemachte geht.

Eine breite Solidaritätsbewegung ist nötig. Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern, Kitas, Schulen, auch in Betrieben der Auto- und Metallindustrie und in vielen anderen Branchen müssen darüber in Kenntnis gesetzt werden, was bei euch auf dem Spiel steht. Es gibt auch viele Parallelen zu dem wachsenden Arbeitsstress bei gleichzeitig sinkenden Reallöhnen in den meisten anderen Betrieben. Die Gewerkschaften ver.di und der Dachverband DGB sind aufgefordert, eine solche breite Solidarität zu organisieren. Die Partei die LINKE, die als einzige der im Bundestag vertretenen Parteien ausdrücklich die Belange von Beschäftigten vertritt, hat bereits einige Schritte unternommen, um vor Ort konkrete Unterstützungsarbeit zu leisten.

Als Aktive in verschiedenen Betrieben und Gewerkschaften, sowie in der Partei die LINKE möchten wir von der SAV (Sozialistische Alternative) euch gerne nach unseren Kräften bei Streikmaßnahmen unterstützen. Vor allem wollen wir auch eure Anliegen in Betrieben und in der Öffentlichkeit bekannt machen.

als PDF:

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